Liebe VDG-Mitglieder,

das Jahr 2024 ist für die deutschen Gießereien noch deutlich schlechter gelaufen als das Jahr 2023. Die vorsichtigen Hoffnungen Anfang des Jahres auf Besserung haben sich nicht erfüllt.

Wir konnten von einer Regierung mit mangelndem Sachverstand, fehlender Erfahrung, aber großer Überzeugung, dass ihre systemverändernden Vorstellungen richtig und von allen gewünscht sind, nicht mehr erwarten. Trotz einiger Lippenbekenntnisse verfolgen die verantwortlich handelnden Personen das Ziel, die energieintensiven Unternehmen aus Deutschland zu entfernen. Eine Mehrheit hat schon seit zwei Jahren die Erkenntnis, dass unser Land so nicht regiert werden kann, wenn man nicht bewusst einen deutlichen Wohlstandsverlust in Kauf nimmt. Der Abstieg, der durch die Ampelregierung eingeleitet wurde, beschleunigt sich und viele Unternehmen werden sich schwertun, ihr früheres Umsatz- und Ergebnisniveau wieder zu erreichen.

Jetzt gibt es Hoffnung auf etwas bessere Randbedingungen für unsere Branche, zumindest könnten sich mittelfristig besser planbare Verhältnisse einstellen. Unsere Branche braucht unterstützende Eingriffe, insbesondere bei Energiekosten, Rohstoffversorgung und bei der Abschaffung unsinniger Reglementierungen und Nachweispflichten. Hier sollte auch der offene Konflikt mit der EU-Kommission nicht gescheut werden. Wenn wir insgesamt als systemrelevant eingestuft werden, muss sich auch die Politik zu einer richtigen und nützlichen Unterstützung durchdringen.

In den Unternehmen kämpfen die Verantwortlichen kompetent und mit allen Mitteln um die zukünftige Existenz. Mehr kann man von ihnen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht erwarten.

Ich wünsche allen die Kraft, gute Nerven und Einfälle, das zu schaffen, was wir packen können. Zunächst aber gute Festtage mit etwas Ruhe und alles Gute im neuen Jahr!

Ihr
Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Erwin Flender
Hauptgeschäftsführer Verein Deutscher Giessereifachleute e. V.